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Mittleres Merz Mikroskop komplett im Weichholzkasten, um 1875. Das Mikroskop ist aus zaponiertem, sowie schwarz und braun gebeiztem Messing gefertigt. Zur Beleuchtung dient ein Plan- und Konkavspiegel, unter dem Tisch ist zur Regulierung eine Lochblendenrevolverscheibe angebracht. Die Grobeinstellung erfolgt über eine Schiebehülse, der Feinfokus wird mit Hilfe eines Rändelrads hinten unter der dreieckigen Säule bedient.
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Auf dem Tubus befindet sich die dekorative Signatur:
G. & S. Merz No.1404 Der recht grob wirkende Weichholzkasten ist vom ehemaligen Besitzer signiert: M.Hergel Archaisch wirken die beiden messingnen Verschlußhaken und die Eisenösen mit denen der Kasten ursprünglich durch ein kleines Vorhängeschloß verschlossen wird. |
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![]() A. Komplete Mikroskope. [...]
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In der optischen Ausstattung verändert wird dieses Mikroskopstativ
im Verzeichnis der Mikroskope aus dem optischen Institute der Firma G.
& S. Merz, vormals Utzschneider und Fraunhofer in
München im Jahre 1872 angeboten als:
A. Complete Mikroskope. [...] Mikroskop No.4 mit Stativ No.2, einfacheres Modell, vertikal und horizontal feststehender Tisch, grobe *) und feine Bewegung am Tubus, Beleuchtung in und ausser der Axe. Das Instrument versehen mit 2 Objectivsystemen 1/3", 1/12" und 3 Ocularen: 1. 11/2. 2., gewährt 60 - 480malige Vergrösserung ...44 Thlr. Nach Mikroskopion 29, Wild Heerbrugg Ltd, 1976 handelt es sich bei dem 1/12" Merz-Objektiv um ein 65x/0.85 |
![]() ![]() Mit dem Tode Fraunhofers übernimmt Merz 1826 die Geschäftsleitung und wird zum Direktor der optischen Abteilung. Zusammen mit dem Mechaniker Franz Joseph Mahler wird er 1830 Teilhaber und 1839 Eigentümer des Instituts. Nach dem Tode Mahlers 1845 führt Georg Merz das Institut weiter unter Mitarbeit seiner Söhne Sigmund (1824 - 1908) und Ludwig (1817 - 1858). Das Institut wird nach München verlegt und die Signatur lautete "G. Merz & Söhne in München". Hermann Schacht beschreibt 1855 in Das Mikroskop und seine Anwendung, insbesondere für Pflanzen-Anatomie (Verlag von G.W.F. Müller, Berlin 1855: 6), dass Merz & Söhne zusammen mit den meisten deutschen Optikern das Hufeisenstativ nach Oberhäuser angenommen haben. Ludwig Merz stirbt 1858 mit 41 Jahren an Bleivergiftung, die er sich bei der Flintglasherstellung in Benediktbeuren zuzieht. Danach firmiert das Institut mit: "G. & S. Merz in München". 1865 erreichen Mikroskope von Merz zusammen mit Instrumenten von Hartnack ein in jener Zeit unübertroffenes Auflösungsvermögen. Georg Merz stirbt am 12. Januar 1867.
[Vergleiche Referenz 1, 2, 9, 12, 13, 14, 15, 17, 25, 56, 64, 73, 88 sowie: Medizinhistorische Sammlung der Universität Zürich: "G. & S. Merz in München No.948" und "G. & S. Merz in München No.1689"; Deutsches Museum München: "G. & S. Merz in München No.1863", Inv.-Nr. 10770; Fondazione Scienza e Tecnica, Firenze, Italien: "G. & S. Merz in München No. 1610"; Details zu dem 1/12" Objektiv vergleiche HMSC Bulletin Volume 12/47, S.85, Priceville, ON, Canada 2001] (Als Geschenk zum Diplom im Fach Maschinenbau an der Universität Karlsruhe (TH) im März 2003 von meiner Großmutter Margot Mappes - vorgezogener Erwerb des Instruments bereits im April 2000) |
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